Richterwoche 2015: Die neue Medienlandschaft – Aufgaben für die Justiz

Die steigende Professionalisierung der Justiz im Umgang mit den Medien ist klar festzustellen. Spezifische Aus- und Fortbildungen sind mittlerweile ebenso an der Tagesordnung, wie kritische Auseinandersetzungen mit neuen Herausforderungen für die Justiz in Bezug auf die (mediale) Öffentlichkeit. So stand auch die diesjährige Richterwoche vom 4.-8. Mai in Kitzbühel unter dem Motto „Die neue Medienlandschaft – Aufgaben für die Justiz“.

In einem dichten Programm widmeten sich Richter, Staatsanwälte und Vertreter des BMJ unterschiedlichen Themen, Frage- und Problemstellungen. SMJ gestaltete dabei gemeinsam mit StA Thomas Vecsey einen Workshop zum Thema „Litigation PR“.

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Die „Wirtschaftslobby“ und der Untreueparagraf

Mit großem Erstaunen konnte man im Standard vom 22. April 2015 unter dem Titel „Strafreform: Zu spät für Libro, rechtzeitig für Meinl“ lesen, wie ein allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger davon spricht, dass sich bei dem vorliegenden Initiativantrag zur Änderung des Untreueparagrafen die „Wirtschaftslobby“ durchgesetzt hätte, da diese „viele Leichen im Keller“ hätte. Weiterlesen

Litigation PR bei den Österreichischen Journalismustagen 2015

In hochkarätiger Runde durfte Patrick Minar bei den diesjährigen Journalismustagen im Wiener Museumsquartier zum Thema „Fehlende Antworten, fehlende Verantwortung – Wie der Journalismus seine Rolle als Kontrollinstanz der Politik beim heutigen Debattentempo noch wahrnehmen kann. Und von wem er daran gehindert wird“ diskutieren. Profil-Redakteurin Ulla Kramar-Schmid hielt die Keynote-Speech, die ehemalige OGH-Präsidentin Irmgard Griss berichtete von ihren Erfahrungen bei der Hypo-Aufklärung.

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Verurteilung wegen der Akten-Weitergabe

Von einem bemerkenswerten Urteil des Straflandesgerichts Wien berichtet die Tageszeitung „Österreich“ in seiner Ausgabe vom 1. Februar 2014 (leider nicht online). Ein Beamter (vom Bundeskriminalamt BKA) wurde verurteilt, weil er Informationen aus Akten des Innenministeriums rund um ein von der Staatsanwaltschaft eingestelltes Verfahren an eine Zeitung weitergegeben hatte. Der Beamte wurde laut „Österreich“ wegen „Verrats von Amtsgeheimnissen“ in dieser und einer zweiten Causa zu 10 Monaten bedingter Haft verurteilt. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, wird man sehen, ob es abschreckende Wirkung haben wird.

Masterarbeit zur Zusammenarbeit von PR-Beratern und Juristen

Im Litigation PR-Blog unseres deutschen Branchen-Kollegen Jens Nordlohne, ist die Zusammenfassung einer interessanten Masterarbeit über die Zusammenarbeit von PR-Beratern und Juristen zu lesen. In der empirischen Untersuchung wurden Experten aus Unternehmen, Kanzleien und Agenturen befragt. Die dort ausgeführten Ergebnisse decken sich im Wesentlichen auch mit den Erfahrungen und Einschätzungen hier in Österreich.

Zum Blog-Beitrag.