Der Fall Westenthaler

Gestern wurde bekannt, dass die WKStA bzw. die StA Salzburg gegen den ehemaligen FPÖ/BZÖ-Politiker Peter Westenthaler in zwei Fällen Anklage wegen des Vorwurfs des Betrugs und Untreue erhoben hat. Aus Litigation PR-Sicht ist interessant zu bemerken, wie Westenthaler in zumindest einem Fall die (mediale) Öffentlichkeit in seine Verteidigungsstrategie einbaut.

Offensichtlich hat sich der ehemalige Pressesprecher gut auf das Bekanntwerden der Anklage vorbereitet. Nur 20 Minuten nach der Format-Vorausmeldung, schickte er selber eine (zu?) ausführliche OTS-Meldung aus, worin er seine Entgegnungen darlegte. Besondere Aufmerksamkeit verdient eine in dieser Aussendung bekannt gemachte eigens erstellte Website, auf der Westenthaler seine Sicht der Dinge kommuniziert und eine Reihe von Original-Dokumenten zu seiner Causa zum Download zur Verfügung stellt. Damit hat er sich eine hervorragende Plattform zur medialen Begleitung seines kommenden Prozesses geschaffen.

Interessant ist, dass Westenthaler bisher nur im Fall des Betrugsvorwurfs aus seiner Zeit als Bundesliga-Manager derartige kommunikative Aktivitäten setzt, beim Untreue-Vorwurf im Bezug auf die Zahlung der Lotterien an eine Werbeagentur hingegen nicht.

(Anm.: Schneider | Minar | Jenewein Consulting hat in dieser Causa kein Mandat)